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Dieser Artikel bezieht sich auf Raabe, MHR 4/2000, 23
Jagdzeiten

Wie immer man über Vorstehendes urteilt: dem Schlusssatz kann niemand widersprechen, bläst doch der Autor selbst ins Jagdhorn kommender Wahlkämpfe. Wenn und soweit hier der Amtsgerichtspräsident falschen Behauptungen oder substanzlosen Vorwürfen an die Adresse seines Gerichts entgegentritt, ist an Raabes Replik allerdings nichts auszusetzen, vielmehr wäre ihm - als dem solchenfalls zur Verteidigung vornehmlich Berufenen - zu danken. Hierbei hätte der Brief allerdings durch Mitteilung des jeweils strittigen Sachverhalts zu den vier gemachten Punkten (vorsichtig formuliert:) viel Substanz gewonnen. Denn wer den Sach- und Streitstand nicht kennt, kann sich für die vorstehend abgedruckte Erwiderung auf unbekannte Anschuldigungen nicht gar zu viel kaufen. Was aber jeder ohne Vor- oder gar Insiderkenntnis auf Anhieb versteht und in der Stoßrichtung spürt, ist die hämische Polemik gegen die politische Opposition der Hansestadt, die sich - wie zu lesen - einen blässelnden Möchtegern-Fachmann zugelegt hat, der zu nichts gut ist, als substanzlos grotesken Unfug und markige Sprüche (eben: Magerquark) "abzusondern" und seine dicken Krokodilstränen zu vergießen. ...

In dieser Tonlage parteipolitisch in Anspruch genommen zu werden - nicht im "Hamburger Kurs" der Regierungspartei, sondern hier "bei uns" -, wird möglicherweise auch solche Leser ein wenig befremden, die geneigt sind, die Hamburger CDU ausgesprochen kritisch (wie sie es verdient!) unter die Lupe zu nehmen. Sei es aber: Die MHR sind - wie zuweilen nicht ohne Eitelkeit hervorgehoben - ein liberales Blatt, in dem jeder schreibt und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Diesem Gesetz der Gesetzlosigkeit, nach dem sie angetreten, möge die Redaktion auch künftig treu bleiben: Bislang - wie der Fall zeigt - ist sie's !

Günter Bertram (VRiLG a.D.)